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Simon Joyner sang 1995 wie ein auf vier Zeilen verdichteter Tschechow von einem schwarzen Hund: »Seine Zunge nippt an schlammigem Wasser/
Sein Spiegelbild vermischt sich mit dem Dreck/Manche Tiere verhungern/
Aber der schwarze Hund wird niemals verdursten.« Etwas Unfassbares greifen, das versucht Joyner. Der Song hätte nicht karger sein können. Eine spärliche Gitarre, eine brüchige Stimme, minimaler Aufwand. Als würde von Musik eine minimale Dosis reichen, um Musik zu machen. So hat Simon Joyner in den frühen 90ern Platz für Americana und Alternative Country gemacht und wurde zum großen unberühmten Erzähler.
Eine Konzertbühne ist ein Spielplatz, auf dem alles erlaubt sei. Eine Stimme ist ein Spielzeug, mit dem alles erlaubt ist. Viele harmonisch abtrünnige Spieler fallen ein. Dylan, Young, Reed, Cohen, Waits. Die Liste ist endlos, die meisten von uns haben ihre eigene liebste Dagegenstimme. Und die Allerwenigsten finden ihr Glück ausschließlich im Wohltemperierten. Wenn überhaupt. Fügung und Schicksal schleppen sich bei Simon Joyner seit Jahrzehnten Hand in Hand durch die Gesellschaften. Durch die Ruhe und den Frieden, von dem wir träumen: »Ich wurde von einer Nadel durchstochen und auf Styropor gesteckt/Ich wurde in Bernstein eingeschlossen und möchte nach Hause.«
Eine erste Anthologie seiner Songtexte, »Only Love Can Bring You Peace«
(Selected Lyrics 1990–2014) erschien im vergangenen Jahr, als Simon Joyner
das erste Mal zu Gast im Westwerk war. Jetzt ist er mit »Coyote Butterfly« auf Tournee, dem ersten Album mit neuen Songs nach zwei Jahren, auf dem der Vater Joyner den Verlust seines Sohnes verarbeitet.