WESTWERK.

Admiralitätstr. 74

20459 Hamburg

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Wie wird unsere digitale Welt in den physischen Raum projiziert und welche Architekturen, Landschaften und Infrastrukturen entstehen dadurch? Welche dieser Strukturen nehmen wir bewusst wahr, welche übersehen wir und welche sind unsichtbar oder erscheinen in Form einer Camouflage?

Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich
die Ausstellung Silent Hum von Janne Höltermann.
Ihre Videoinstallationen, Fotografien und Siebdrucke untersuchen das Spannungsfeld zwischen Technik, Raum und Umwelt. Sie reflektieren, wie neoliberale Dynamiken und technische Systeme Bewegung, Raum und Zeit abstrahieren, funktionale Räume begünstigen und Landschaften transformieren.

Für ihre Arbeiten setzt Höltermann jeweils an spezifischen Orten an, filmt oder fotografiert sie und verändert die Aufnahmen mittels digitaler Produktions- und Postproduktionsverfahren. So entstehen hybride, verfremdete Räume, die zwischen physischer Realität und virtueller Konstruktion oszillieren und veran-
schaulichen, wie Virtualisierung, Digitalisierung und Prozessoptimierung neue Topologien hervorbringen.

So entsteht in Humming Grove ein Wäldchen, das nur vorgibt, eine natürlich gewachsene Landschaft zu sein. In der Videoinstallation Physical Twin wachsen Lagerhäuser zu spekulativen Architekturen, während die Fotoserie Boxes, die kistenartige Präsenz dieser Bauten in der Landschaft dokumentiert. Die Video-
arbeit Tracings wiederum legt das verborgene »Innenleben« der Logistikzentren und die vermeint-
liche Präzision und Perfektion ihrer Roboter offen.

Janne Höltermann studierte an der Muthesius Kunsthochschule Kiel und am Massachusetts College of Art and Design in Boston. Ihre Videos wurden
im Bronx Museum, im ICA Philadelphia, als Einzel-
ausstellung im Goethe-Institut Boston, im Rahmen des Goldrausch Künstlerinnenprojekts in der galerie weisser elefant und in der Architektur Galerie Berlin gezeigt. Aktuell lebt sie in Berlin, wo sie das Recher-
chestipendium Bildende Kunst der Senatsverwaltung für Kultur und Europa Berlin sowie das Projekt-
stipendium Neustart Kultur des bbk-Projektbüros Berlin erhielt.