WESTWERK.
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20459 Hamburg
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Westwerk wird freundlich unter-stützt von der Behörde für
Kultur u. Medien Hamburg.
Westwerk ist Mitglied im Clubkombinat Hamburg e.V.
Nach der Sackgasse ist vor dem Labyrinth.
Anlässlich seines 10-jährigen Bestehens präsen-tiert das Künstler*innenhaus Achterhaus e.V.
die Ausstellung Irrgarten. Gezeigt werden Arbeiten von 26 interdisziplinären Künstler:innen, die
die Vielfalt des Achterhauses widerspiegeln: Installationen, Zeichnungen, Textilkunst, Malerei, Illustration, Objekt- und Künstlerbücher, Fotografie, Performance, Lichtkunst und Videoarbeiten.
Die Gemeinschaft der Künstler:innen wächst
und wandelt sich stetig, ihre Wege kreuzen und verweben sich im Irrgarten. Sackgassen bieten Momente des Innehaltens und Reflektierens. Manchmal bedarf es eines Blicks von oben, um
die Gesamtheit und Verbundenheit der einzelnen Elemente zu erfassen. Im Labyrinth ist die Zeit eine paradoxe Erfahrung. Jeder Schritt führt uns tiefer hinein, aber statt Bewegung zu erfahren, erleben
wir sie als eine Schleife, in der Anfang und Ende verschwimmen. Das Labyrinth lehrt uns, dass Zeit nicht linear verläuft, sondern sich in Windungen
und Umwegen offenbart. Die Sackgassen, in die wir geraten, stehen nicht für unser Scheitern, sondern sind notwendige Momente der Reflexion, in denen wir innehalten und die Illusion der Linearität durch-brechen. Im Labyrinth ist die Zeit eine ständige Begleiterin, die uns herausfordert, unseren eigenen Weg ständig zu überdenken und neu zu definieren.
O-Ton Achterhaus:
Ich werfe meinen Blick in das weite Blau des Himmels, und hoffe, dass ich mich im Getümmel hier unten erkenne, wenn er wieder zurückfällt. Ich irre herum zwischen Ordnern und Beton. Ich bin auf der anderen Seite der Hecke. Ich bin fast in der Mitte angekommen. Ich widme mich den Parkskulpturen als Hommage an die Vielschichtigkeit der Liebe. Ich grabe in schwerer Erde.
Ich überlege, ob Heckenschneider oder Kettensäge. Den Samen
für eine sich wild rankende Pflanze habe ich bereits eingesetzt,
dann vergessen zu gießen, aber ein Pilz hat sich schon eingefunden. Ich irrte umher, es war dunkle Nacht, ich lief weit, ich suchte, ich fand. Ein architektonisches ICH fand sich Verwirrt im Grünen
wieder, Bekleidet mit wirrem Geweb’, gleich einem gehängten Pflanzen-Geheg’, Völlig irre der Garten, wie zu erwarten! Als interdisziplinäre Nomadin zwischen den Welten erforsche ich gerade Möglichkeiten des Gestaltwechsels durch klangvolle Sprachexperimente. Ich könnte Hecken schneiden, Sackgassen befüllen, Türmchen bauen, ein Zelt aufstellen, unglaubwürdige Ausblicke präsentieren oder ganz einfach die Besucher:innen
in die Irre führen. Ich stehe neben mir, finde einen Weg, folge
einer Spur, bin plötzlich voll im Thema. Was war es noch? Ich
fange von vorne an. Ich geh nach Hause. Ich bin ein Schrank,
eine Schachtel, eine Box: Öffne mich und dich selbst. Ach, ich
auch. Die Ecke sah ich bereits um die Ecke. Ich bin noch bei der Mutter. Ich wandere auf Irrwegen. Ich bewege mich zwischen
den Fronten des menschlichen Ordnungssinns und dem wilden Grün vor meiner Tür. Ich bin ein wandelndes sprechendes Mineral. Ohne ICH kein StrICH.
▶ Eröffnung | Donnerstag | 10. Oktober 2024 | 19 Uhr
11. bis 20. Oktober | Do–Sa 16–20 Uhr | So 14–18 Uhr
▶ JOKAklubi | »The Theory Show« | Samstag | 12. Oktober 2024 | 21 Uhr
▶ Finissage | Sonntag | 20. Oktober 2024 | 14 Uhr
IRRGARTEN präsentiert von & mit
Im Labyrinth verliert man sich nicht – Im Labyrinth findet man sich.
Im Labyrinth begegnet man nicht dem Minotauros – Im Labyrinth begegnet man sich selbst.