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Verstörend, aber sexy.
Die beiden Musiker Jörg Hochapfel (Bruchgold & Koralle, Hunger) und Uwe Haas (Field, feldneun) aus Berlin werden das Release ihres aktuellen Werkes im Westwerk zelebrieren. Das Ereignis wird, weil es so konveniert, garniert von Oblique Noir (modulare Performance von Helge Kaul aus Hamburg) und von Die Lampe (Christoph Rothmeier, Percussion, Electronics und natürlich Licht).
Palais d’Amour lassen mit, übertrieben gesagt, unzäh-ligen modularen und analogen Synthesizern, verstimmter Wandergitarre, Glockenspielen, Field Recordings und Heimorgelbeats ihre Musik entstehen. So etwas liegt dann zwischen von Kindern gemachtem Stolper-Ambient und schamanistischem Slow-Motion-R’n’B: verstörend und gleichzeitig ziemlich sexy. An diesem Abend präsentieren
sie ihre dritte Veröffentlichung »Tangorett«, erschienen auf dem kleinen aber feinen Label Bello Neon. Erhältlich auch in Form einer wunderschön von Marko Krojak gesiebdruckten Baumwolltasche.
Oblique Noir forscht an der Schnittstelle von Reproduktion und Live-Performance. An diesem Abend interagieren die analogen Modularsysteme mit dem Künstler über unterschiedliche Interfaces. Aus algorithmischen Mustern und händischem Eingreifen entsteht Raum für ein organisch-synthetisches »Drittes« – mal sanft dahinfließend, mal abrupt gegen den Strich.
Die Lampe (Le Bouy) tut, was eine Lampe so tut, als ob sie keine Ahnung hat von dem, was sie da
tut, nur damit man denkt, sie hätte womöglich doch eine, aber in Wirklichkeit dann wieder
eine Ahnung, sie also nur so täte, aber durchaus musikalisch. Das ergibt dann eine manuell improvisierte Minimal-Synthie-Trash-Light-
and-Sound-Show von einer Ein-Lampen-Band. Vielleicht wäre das Ganze insgesamt gern eine Mischung aus Popol Vuh, Tori Kudo und ZNR,
nur streckenweise nicht ganz so tanzbar.