WESTWERK.

Ausstellung: 4. bis 13. September 2020*

Di bis Fr 1619 Uhr | Sa und So 1215 Uhr

* Zeitgleich zeigen wir Garten E auf Westwerks Balkon im ersten Stock.

7Künstlerinnen beleuchten Erinnerungsvorgänge, de- und rekonstruieren damit zusammenhängende Assoziationsketten und betrachten sie aus wechselnden Perspektiven. Sie haben sich als Gruppe zusammengeschlossen, um der Erinnerung auf die Spur zu kommen und ihre zahllosen Facetten aufzuzeigen, zu beleuchten,
zu vermessen und zu durchdringen.

 

Kerstin Behrendt setzt sich in ihrer Arbeit mit Erinnerungsverlust und der damit einhergehenden Auflösung von Identität auseinander.

Nathalie Hummer nähert sich mit wissenschaftlichen Methoden unserem Gedächtnis an. Sie  mikroskopiert, konserviert, beobachtet und ordnet es neu.

Inga Kruse provoziert neue Assoziationen mit den Mitteln der Natur. Im Sinne
eines Setzkastens werden scheinbar alltägliche Fundstücke aus der Natur in einen ästhetischen und emotional aufgeladenen Kontext gesetzt. Im Austausch mit dem Betrachter entsteht eine neue Erinnerungskette. Diese wird  wieder überschrieben, idealisiert, relativiert, geordnet oder für immer gelöscht. Ein Kreislauf beginnt.

Kirsten Ladiges geht es um den ambivalenten Charakter von Erinnerung, die einer-seits prägt und auf der anderen Seite einer permanenten Wandlung unterliegt.

Claudia Mächler überlagert in ihrer Malerei Erinnerungen mit neu Erlebtem und
gibt dem Vergangenen eine weitere Ebene.

Olivia von Pock versteht sich als Häuterin und dreht den Prozess der Überlagerung um. Durch beständiges Abschälen entfernt sie Schicht um Schicht die Verhüllung alltäglicher Gegenstände. Indem sie den ursprünglichen Kontext der Dinge auslöscht, ermöglicht sie dem Betrachter den Blick auf ein ihm unbekannt erscheinendes Objekt, das tief unten in seinem kollektiven Unbewussten eine Gänsehaut erzeugt, weil das neue Abbild ihn vage an etwas lang Vergessenes erinnert.

Marlen Schulz erlebt Flashbacks ihrer eigenen Kindheit durch die Beobachtung
ihrer Tochter. In ihren Malereien verarbeitet sie das Konglomerat aus Selbsterlebtem vermengt mit Beobachtetem und hinterfragt währenddessen die Glaubwürdigkeit ihrer eigenen Rückblicke.